Meine Mastodon-Aktivitäten

18:12 Uhr: Hier in meinem Zimmer muss es jetzt mal für eine kurze Weile ganz still werden. Eine menschenverachtende Partei könnte mit einer, die auf dem Weg ist, so eine zu werden, ganz einfach eine Regierung bilden. In Deutschland ist bei iner historisch hohen Wahlbeteiligung ein Rechtsbündnis, das im Parlament schon mal getestet wurde, auf fast die absolute Mehrheit der Stimmen gekommen. Wirklich erstmals seit März 1933. Das will begriffen werden.

18:01 Uhr: Okay. Ungefähr so wie befürchtet, aber nicht ganz so schlimm. Wobei sich das noch ändern kann. Dass die FDP vielleicht doch noch rein kommt, ist allerdings eine unglaubliche Katastrophe. Wobei wir das werden abwarten müssen. Puh. CDU und AfD könnten vermutlich nach Sitzen tatsächlich eine Regierung bilden. - Wird eine Weile dauern, bis mir dazu was einfällt. Das Wunder jedenfalls ist ausgeblieben, die große Katastrophe ist nicht schlimmer als erwartet.

17:45 Uhr: Ich musste ein wenig vorschlafen, denn ich habe heute von 22 bis 0 Uhr Sendung auf https://www.ohrfunk.de - Und morgen um 9 vertrete ich einen Kollegen und bin schon wieder im Radio. Deshalb bin ich ein wenig runtergefahren. Jetzt ist es also gleich so weit, und zugegeben: Mir wird Angst und bange. - Denn ganz offenbar herrscht an der Wahlurne große Verunsicherung. Das ist immer ein schlechtes Zeichen. Viel Glück also!!

Und ich denke, wir dürfen einfach nach dieser Wahl nicht nachlassen, müssen weiter auf die Straße, müssen Solidarität im Alltag zeigen, anstatt uns immer nur über die AfD aufzuregen. Das fällt mir sicher sehr schwer, aber vielleicht ist es wirklich der bessere Weg. Ganz wichtig ist eben, zu wissen, was wir wollen, und nicht nur das, was wir nicht wollen! Wir müssen eine positive ... ... äh ... Vision für Deutschland entwickeln!

@DasNest und ich haben darüber geredet, dass man Menschen nur dann für etwas motivieren kann, wenn man ihnen positive Dinge sagt, ohne die Negativen zu verschweigen. In diesem Sinne: Heute abend ist nicht aller Tage abend, sondern nur der Abend von heute. Morgen geht es weiter, und solange wir eine Stimme haben, können wir sie auch einsetzen. Und es gibt viele tolle Initiativen, die man unterstützen kann! Wir dürfen einfach nicht aufgeben!

Gerade habe ich gesehen, dass die Wahlbeteiligung geringer sein könnte als 2021. - Hört sich erst einmal schlecht an, aber viele haben Briefwahl gemacht, ich auch. Wir dachten ja alle, am Wahltag ist es arschkalt! 🙂 Und selbst wenn wir heute verlieren, was ja zu erwarten steht: Wir kämpfen weiter, gehen auf die Straße und zeigen, was für ein Land wir wollen! Freundlich! Tolerant! Sozial gerecht! Ein Land eben, in dem man gut und gerne leben kann, wie mal eine Kanzlerin sagte.

14:40 Uhr: Jetzt haben wir eine lange Pause gemacht und doch viel debattiert, mein @DasNest und ich. Dabei habe ich zuerst draußen gesessen auf dem Balkon, später wieder drinnen, und die ganze Zeit haben Kinder gespielt und Vögel gesungen. Die Kinder sind mit der Zeit immer lauter geworden. Herrlich! Es waren 15 Grad, und ich hätte mir beinahe ein T-Shirt angezogen. Also: Wählen im Winter ist kein Problem. 🙂

11:40 Uhr: Wisst ihr, was ich befürchte? - Viele Menschen, die bis jetzt unentschlossen waren, wählen nach der gestrigen Rede Friedrich Merz und die CDU. - Warum? Weil ihnen das woke und linke gesocks mit dem Gender-Stern und der Geschlechtsumwandlung ohnehin auf den Geist geht, während sie sich mit ein oder zwei Jobs über Wasser halten müssen. Und die Anderen, das sind doch alles Mimosen! Um die kümmern sich alle, um die arbeitende Bevölkerung keiner! Nicht meine Meinung! Aber ich kenn solche.

Und das Schlimme ist: Wir sind Diejenigen, die etwas dagegen tun könnten! Wir! Aber dazu dürfte nicht die Angst regieren, die Angst vor Abstieg und Krieg und einem Sturz in den Abgrund, neben allem Anderen, was das Leben schwer macht, Lähmung verbreitet und Verzweiflung sät. Und wenn dann einer kommt und einfache Lösungen und das Blaue vom Himmel verspricht ... - Menschlein: Glaub ihm nicht. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Drum wird die Wahl so sein, wie sie sein wird.

So also sieht die Mehrheit für ihn aus, für den kommenden Kanzler. Und eine aufgehetzte Meute jubelt. - Sie werden diesmal nicht mit Springerstiefeln und Hundepeitschen kommen, sondern wie in den USA mit Computerpasswörtern, Haftbefehlen, erlogenen Gesetzesverstößen und mit der Selbstgerechtigkeit verräterischer Konservativer, die unsere Demokratie erdrosseln, die wir uns - so imperfekt wie sie auch war - so mühsam aufgebaut haben, während er sein Geld genossen hat.

Und dann fährt er fort, er werde Politik für die Menschen machen, "... die noch alle Tassen im Schrank haben, für die werden wir jetzt wieder Politik machen. ... Die können sich darauf verlassen, dass wir wieder Politik für Deutschland machen, und nicht für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt! Die sollen da draußen rumlaufen, aber sie haben mit der Mehrheit dieser Bevölkerung gar nichts zu tun!!!" Und im Bürgerbräukeller? ... wurde gejubelt!!! Wie dereinst!

Und dann sagte er: "Ich frag mal die da draußen, Antifa und gegen rechts, wo waren die denn, als Walter Lübke in Kassel ermordet wurde von einem Rechtsradikalen? ... Ich geb denen da draußen eine Antwort: Links ist vorbei! Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland! Es ist vorbei! Es geht nicht mehr! Und jetzt werden wir ... wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen, für die Mehrheit der Menschen ..., die gerade denken!"

Zunächst fiel mir auf, dass Merz etwas sagte, was ich auch in den letzten Tagen oft gesagt habe: Wenn alle Menschen mit Migrationshintergrund für 24 Stunden die Arbeit niederlegten, würden in Deutschland alle Lichter ausgehen. Daraus folgte für ihn: Wer gut arbeitet und sich benimmt, der gehört zu uns, der kann auch die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen und ist dann Deutscher. Er sagte übrigens auch, er würde nicht mit der AfD verhandeln, muss er aber auch nicht.

09:45 Uhr: Seit fast 2 Stunden laufen die Wahlen. Noch lohnt es sich nicht, in Liveblogs zu schauen. Stattdessen habe ich mir in Ausschnitten die letzte Wahlkampfrede von Friedrich Merz angehört. Sie ist erschütternd und Menschenverachtend, und ich hätte das selbst ihm nicht zugetraut. https://www.youtube.com/watch?v=S9GVltbO1-o Es ist erschreckend, unfassbar und erniedrigend.

Ich habe in den letzten Wochen und Monaten keine so gute Rede gehört wie die her von Michael Stacheder. Ich hätte gern so geschrieben und würde es gern immer noch tun. Nehmt euch einmal die Zeit und lest sie!! https://michaelstacheder.com/2025/02/03/die-nacht-in-der-das-furchten-wohnt/

Ich gebe zu: Von meiner Aufbruchstimmung Ende Januar ist nicht mehr viel geblieben. Von meiner Wut über Merz's Tabubruch schon, aber sie glüht geräuscharm vor sich hin. Wie schnell die Welt sich drehen kann, das mussten wir in den letzten Wochen in Trumpland beobachten, und auch hier werden in vorauseilendem Gehorsam die Daumenschrauben angezogen. Nein: Noch kein Vergleich zum Nazi-Reich, aber ein Anfang, dem man wehren sollte. Aber wer will das hören? Wascht weiter eure Autos!

Wir hier auf Mastodon sind fast alle gegen Merz. Einige von uns sagen, dass wir zum Erhalt der Demokratie mit ihm zusammenarbeiten müssen, weil wir von Ost und West, von rechts und links bedroht werden. Es stimmt, dass wir Demokraten zusammenhalten müssen, dass kleinliche Zwistigkeiten hintangestellt gehören. Doch müssen wir mit einem zusammenarbeiten, der die Demokratie von innen heraus zerstört? Nach der Wahl werden wir mehr wissen, auch, ob es überhaupt Alternativen gibt.

Links ist vorbei in Deutschland, sagt Fritz Merz. Das stimmt nur, wenn er mit der AfD koaliert. Das alles ist bekannt. Trotzdem: Wieviele werden heute in letzter Minute noch Abstand von Merz und Weidel nehmen? Vermutlich niemand. Ich habe es schon öfter gesagt: Die Masse Mensch ist einfach zu manipulieren. Und auch das haben wir schon immer gewusst, wir haben es uns nur nicht klar gemacht. Straßenterror hat die Deutschen 1932 und 1933 nicht dran gehindert, Nazis zu wählen.

Nein, die AfD wird nicht die formelle Macht übernehmen, aber SPD und Grüne werden beim jetzigen Stand der Prognosen aus "staatspolitischer Verantwortung" mit Merz koalieren, und das wird bedeuten, dass im wesentlichen Politik gemacht wird, mit der die AfD zufrieden sein dürfte. Der Druck auf die Politiker*innen ist enorm groß. Und in dieser Stimmung kann die AfD in nächster Zeit nur wachsen. Leider sind die Wahlprognosen oft relativ nah beim tatsächlichen Ergebnis.

Überall wird versucht, Antifaschisten das Leben schwer zu machen, mit meist fadenscheinigen, technisch anmutenden Begründungen. Kritische Stimmen sollen weniger sichtbar sein. In den USA sind sie einen Schritt weiter: Dort wurde ein Stadtrat offenbar festgenommen, weil er sich weigerte, ein "Make America Great Again"-Plakat aufzuhängen, habe ich gelesen. Und hier beschimpft Merz Demonstranten als linke Kriminelle. Vielleicht dauert es nicht mehr lang.

Dass die AfD bereits Macht hat, spüren wir überall: Gestern wurde eine Wahlkampfveranstaltung der Grünen aufgelöst, weil ein AfD-Lokalpolitiker die Polizei rief und klar erfundene Anschuldigungen vorbrachte, die dazu wohl sogar ziemlich vage waren. Einem Verein, der eine Wahlempfehlung gegen Friedrich Merz ausgegeben hat, wird die Gemeinnützigkeit entzogen. Ein Eventfahrzeug des Zentrums für politische Schönheit wird vor der Demo beschlagnahmt, obwohl der TÜV es freigegeben hat.

Es gab oft in den letzten 42 Jahren sogenannte Richtungswahlen, aber heute würde ich von einer Schicksalswahl sprechen. Dabei glaube ich nicht, dass die AfD heute offiziell die Macht übernimmt. Sie wird nicht stärkste Kraft werden, nicht bei dieser Wahl. Das muss sie aber auch nicht, wenn die CDU und die Anderen ihre Politik machen, weil sie Angst haben, den Anschluss zu verpassen. Sie denken nicht nach, dass eine wirkliche Alternative besser wäre. Sie wollen nur nicht verlieren.

Guten Morgen ihr Tröten allerlei Geschlechts, ich bin schon wieder wach. - Der Wahltag dämmert herauf. Wie immer ergreift mich eine gewisse Spannung, und ich frage mich heute, wie Menschen wohl früher diesen Tag verbrachten, z. B. bei den letzten Reichstagswahlen vor der Nazi-Machtübernahme, oder bei der Wahl im März 1933. Meine Mutter war damals 4, und sie hat von spürbaren Spannungen unter den Erwachsenen gesprochen, die alle SPD wählten.

Hey, ich hab's geschafft. #pastpuzzle 283
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https://www.pastpuzzle.de

So, jetzt habe ich gefrühstückt. Heute ist ein langer Arbeitstag: Eine Sendung für heute produzieren, eine für morgen vorbereiten, am Montagmorgen um 9 für einen erkrankten Kollegen einspringen, für Dienstag eine Wahlnachbetrachtung vorbereiten. Nicht übel, so ein Wochenende. 🙂

Ich habe übrigens erfahren, dass der Brief meines Bundestagsabgeordneten, so lang und ausführlich er auch war, wörtlich auch an andere Leute gegangen ist, die ihm individuell geschrieben haben. In Marburg waren es rund 1000 Leute.

Guten Morgen ihr Tröten allerlei Geschlechts. Bin schon laaaaange wach, was jetzt ziemlich doof ist, weil ich gern frühstücken würde, die Brötchen aber noch nicht geliefert wurden. - Was mache ich jetzt bloß? Ich finde ja, das gehört auch zu den großen Fragen des Lebens, auf die es nach jetzigem Wissensstand keine Antwort gibt. 🙂


Erinnert ihr euch noch? Nach der ersten Abstimmung, die CDU mit AfD gemacht hat am 29.01. hat Campact es ermöglicht, an die CDU-Abgeordneten zu schreiben. Ich habe das getan https://wahrenhaus.jens-bertrams.de/2025/01/brief-an-den-unions-bundestagsabgeordneten-meines-wahlkreises/ Jetzt habe ich eine Antwort bekommen. Die veröffentliche ich gleich, zusammen mit meiner Antwort auf die Antwort.


Einiges am Programm meiner Partei finde ich gut, wenn sie denn die Chance gehabt hätten, mit diesem Programm zu überzeugen. Mit unserem neuen Generalsekretär Mirsch haben wir uns auf einen besseren Weg gemacht. Christliche Trumpisten, russische Trolle und andere Verrückte haben einen normalen Wahlkampf unmöglich gemacht. Trotzdem müssen wir wählen gehen. Es ist unsere einzige Chance, Einfluss zu behalten. Alles Weitere sehen wir später! Viel Glück an der Urne!

In der Opposition könnte die SPD sich wieder finden, könnte sich neu formieren. Aber da sie eine Zusammenarbeit mit der Linken ausschließt, wird sie nach der Wahl mit CDU und Grünen arbeiten müssen. Darin liegt eine besondere Tragik: 1933 sagte Otto Wels mutig im Reichstag: Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht. Heute arbeitet die SPD mit den Steigbügelhaltern des Faschismus zusammen. Und sie wissen es und tragen schwer daran.

Nun weiß ich, dass die SPD diese Aufgabe nicht mehr wirklich erfüllt, doch die Linke ist bis jetzt nicht stark genug dafür, und sie genießt auch noch das Vertrauen nicht. Dabei könnte sie in die Lücke stoßen, die die SPD hinterlassen hat. Und jetzt, nach dem Austritt der Wagenknecht-Chaoten, besteht vielleicht wirklich die Chance dazu, doch das braucht Zeit. Bis dahin muss es eben die SPD tun. Besser wäre allerdings, sie täte es in der Opposition.

Wir brauchen eine gemäßigte linke Partei. Eigentlich brauchen wir sogar weiterhin eine Arbeiterpartei. Die heutigen Geringbeschäftigten sehen sich ja nicht mehr als Arbeiter, weil sie nicht mehr in der Industrie arbeiten, was immer das klassische Arbeiterbild war, aber sie sind es. Sie sind erpressbar, unterbezahlt, überarbeitet, herablassend behandelt. Für all die, die sich nicht organisieren können, brauchen wir eine Arbeiterpartei.

Ich weiß, dass das mühsam ist. Ich hadere auch damit. Ich habe mich jetzt über 6 Jahre in der SPD engagiert, und ich weiß nicht, ob ich das weiterhin tun werde. Das hat zum Teil auch mit der speziellen Situation hier im Stadtteil zu tun, aber auch damit, dass die SPD keine wirkliche Willkommenskultur für Neulinge hat, sehr eingefahren ist und nicht in der Lage, das Steuer herumzureißen. Man könnte auch sagen: Sie ist feige. Das ist schmerzlich und ich werde sie trotzdem wählen.

Wenn wir also am Sonntag endlich zur Wahlurne schreiten, dann unseretwegen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir auch in vier Jahren noch zur Wahlurne schreiten und dann hoffentlich Parteien und Kandidaten wählen können, die wirklich progressiv sind. Natürlich kenne ich den Pferdefuß meiner Argumentation: Die, die wir jetzt wählen, können die Welt zugrunde richten. Das stimmt. Wir müssen uns auch nach der Wahl engagieren.


Viele können die dauernde Politikbeschallung nicht mehr hören, und keiner weiß mehr, wie es wirklich weitergehen soll. Hier im Fediverse ruft man dazu auf, die Parteien links von der CDU zu wählen, ich tue das ständig, und was macht meine SPD? Man versichert, dass man keinesfalls mit der Linken zusammenarbeiten will. Dabei hat sie jetzt echt einen Punkt, die Linke, wenn sie eine stärkere Abgrenzung von Trumps autoritären USA fordert.

Es hätte so vieles gegeben, über das man ernsthaft hätte reden müssen und reden sollen. In den USA wird die Bildung auf Mittelalterniveau zurückgedreht, erste Anzeichen eines misogynen Gottesstaates zeigen sich, Klimaforschung, Evolutionstheorie und Menschenrechtserrungenschaften werden verbannt, mühsam aufrechterhaltene Demokratien werden als Diktaturen beschimpft. Und Trump legt Putin die Weltmacht USA zu Füßen, den Hort der Freiheit, das Heim der Mutigen.

Guten Abend zusammen. Der Wahlkampf stürmt seinem Höhepunkt zu, die Medien lassen den Trommelwirbel erklingen, der die Spannung steigern soll. In Triellen und Quadrellen werden idiotische, persönliche Dinge abgefragt, die wichtigen politischen Themen kommen aber nicht vor. Wir sitzen im Zirkus in der ersten Reihe und schauen gelangweilt, empört oder angeekelt zu. Derweil findet in den Foren und sozialen Medien keine Debatte statt, nur Hass, Zynismus und Überheblichkeit.


Guten Morgen ihr Tröten allerlei Geschlechts. Ich möchte mal auf einen Beitrag von @DigitalNaiv hinweisen, der hervorragend aufgezeigt hat, was es braucht, um soziale Medien wie das Fediverse wieder sozialer zu machen. Und ich kann ihm nur zustimmen, wenn ich mich an meine Anfangszeit auf Twitter erinnere und an Facebook, wo ich nur kurz war. Lest unbedingt: http://stefanpfeiffer.blog/2025/02/19/nachbarschaft-spas-inhalte-nur-dann-wird-es-was-mit-savesocial-und-sosollweb/


Wenn dereinst der Faschismus wiederkehrt ... - Oder nächste Woche? - Ich habe gestern abend eine Musiksendung live gemacht auf www.ohrfunk.de - Dort spreche ich auch über meine Gedanken. Und mir wurde klar: Nächste Woche, bei der nächsten Sendung könnten wir in einem Land leben, in dem nach der schleichenden Machtübernahme die kritischen Stimmen in Presse und Rundfunk mundtot gemacht werden. Ganz einfach durch Geldentzug, ohne Verhaftung. Wie schrecklich!

Auf also zur letzten Woche. - Ach ja: Ich höre oft, das Buch "Die Entscheidung" von Jens Biski sei so beeindruckend. Weiß ich nicht, hab ich noch nicht gelesen. Es beschreibt den Weg in den Faschismus. Ich empfehle mal einen handfesten Roman: "Ritchy Girl" von Andreas Pflüger. Durchaus historisch, aber persönlich und hautnah, es geht auch um Schuld und Verstrickung, neben Liebe, Blindheit, Doppelbödig- und -Züngigkeit.

Was wird sie also tun, die so einfach manipulierbare Masse Mensch? Bleiben Sie dran, wenn es zu einem spannenden Showdown kommt in ARD, ZDF und vor allem Bei RTL und in der Springerpresse: Verweichlichte Demokratie gegen Neofaschismus! Gleich! Auf Ihrem Fernsehschirm! Und damit Ihnen die Zeit nicht lang wird: Holen Sie sich eine Tüte Chips!!! Und bitte: Schalten Sie das Gehirn aus, sonst garantieren wir für nichts!!!

Nach München brauchte ich ein paar Tage, um meinen Trotz wiederzufinden, den Trotz, mit dem ich noch einmal sage: Jetzt erst recht!!! Weiterkämpfen!!! Damit später niemand sagen kann, er Hätt' von nichts gewusst, wie Maybebop singen. Und: Damit wir uns nicht alleine fühl'n, denn wir sind mehr!!! Bei letzterem werde ich mir immer unsicherer, aber egal! Solange wir die Wahl haben, ist die Qual nur wahrscheinlich, nicht sicher!!!

Wie schrieben schon "Maybebop" über meine glückliche, sorglose, oberflächliche Generation: Zu spät gebor'n um irgendwas auszustehen gehabt zu haben. Alles im Fluss und nichts im Weg. Das Aufbegehr'n tief in der Unbefangenheit vergraben, Meinungsfrei als Privileg. Doch es zeigt sich, dass wir Geister riefen, derweil wir so behütet schliefen, die - eingeflüstert von Suffleuren - Vergangenheit heraufbeschwören! Wir müssen #LAUTSEIN!!!

Auch deshalb habe ich mich dünne gemacht hier in den letzten Tagen: Hier sind wir doch alle einer Meinung! Kaum jemand wählt die Union! Viele wählen auch keine SPD mehr, Grüne und Linke vielleicht, die Einen mehr, die Anderen weniger. Also ist dieses Fediverse eine Echokammer gegenseitiger Selbstversicherung, bringt aber nicht viele von draußen dazu, ebenfalls seinen Arsch für die Rettung dieser Demokratie zu erheben. Vielleicht verdient sie es auch nicht.

Und die Medien sind die ersten, die nach den einfachen Regeln dieser Massenmanipulation spielen: Die Messerangriffe, auch die tödlichen, mit biodeutschen Tätern kommen in ihrer Berichterstattung praktisch nicht vor, und sie geschehen doch jeden Tag. Der Volksverpetzer mag so etwas aufdecken, aber Hand aufs Herz: Wer liest schon den Volksverpetzer, außer den üblichen Verdächtigen, die ohnehin dessen Meinung sind? Es ist zum Verzweifeln!