Am 14. April 2005 habe ich dieses Weblog unter dem Titel „Mein chaotisches Webtagebuch“ eröffnet. Seither habe ich 400 Artikel gepostet, und das in 2260 Tagen. Zeit, eine kurze Bilanz zu ziehen.Mir gefiel damals die Idee, über alles und jedes zu schreiben. Nicht umsonst habe ich das Blog ein „Webtagebuch“ genannt. Meine Gedanken wollte ich niederschreiben, über Ereignisse aus meinem Leben berichten, und ich wollte über die Themen referieren, die mir am Herzen lagen: Die Niederlande, Politik, vielleicht auch Musik. Natürlich sollte auch das Thema Behinderung nicht fehlen, und vermutlich würde ich auch über das Internet einiges zu sagen haben. So standen trotz des chaotischen Charakters meines Blogs die Hauptthemen und Kategorien bereits fest. Also machte ich mich daran, sie mit Leben zu füllen.
Auf die Idee mit dem Bloggen hatte mich Christiane gebracht, und sie und ihr Freund halfen mir auch bei der Einrichtung von WordPress. Für mich tat sich eine völlig neue Welt auf, und es sah so aus, als würde ich in den folgenden Monaten, kurz vor der Bundestagswahl 2005, sehr viel bloggen und lesen.
Wie oft in meinem Leben kam dann alles ganz anders. Am 5. Mai 2005 trafen sich in Berlin einige blinde Radiofans, und vom 30. September 2005 an war ich fast nur noch mit dem Radio beschäftigt. Das merkte man schnell auch in meinem Blog. Am Anfang hatte ich durchaus einige Zugriffe, aber in den Jahren darauf änderte sich das. Seit Februar 2006 arbeitete ich für den Ohrfunk, und ich habe mein Blog sträflich vernachlässigt.
Franz-Josef Hanke, ein befreundeter Journalist, kam mit mir gemeinsam auf die Idee, dem Blog einen treffenderen Namen zu geben. Da ich immer mehr politische Beiträge schrieb und kaum noch über mein Leben berichtete, schlug er „Mein Wa(h)renhaus“ als neuen Titel vor. Die Idee gefiel mir, und ich setzte sie um.
Ein paar Highlights gab es in meiner Blog-Geschichte. Mein Beitrag über meine Erinnerungen an den 11. September, oder der über den Arbeitslosen, der in Speyer verhungerte. Auch mein Atheistisches Manifest löste interessante Diskussionen aus. Ansonsten blieb und bleibt es in diesem Blog recht still. Das ist natürlich nicht verwunderlich. Denn schon seit langem spicke ich meine Beiträge nicht mehr mit Links zu anderen Blogs, wie es sich für ein echt gutes Weblog eigentlich gehört. Ich würde es auch gern machen, aber allein die Recherche und das umständliche, für mich umständliche, Aussortieren der Adressen nimmt mir sehr viel Zeit weg, die ich während meiner Arbeit fürs Radio einfach nicht habe. Das ist sehr schade, denn ich habe immer gern in Blogs gelesen und mir daraus auch Inspiration geholt.
400 Artikel in 6 Jahren und 2 Monaten ist nicht viel. Es wäre noch weniger, wenn ich nicht meine Kommentare für den Sender in dieses Blog einstellen würde. Aber eine Kommentierung meiner Beiträge findet schon lange kaum noch statt. Wenn ich 5 Besucher am Tag habe, so ist das viel. Mir bleibt nur der Trost, dass meine Postings ja über Suchmaschinen zu finden sind, und dass sie irgendwem, der es gerade mal braucht, als Informationsquelle dienen können. Deshalb werde ich auch dann weiter bloggen, wenn die Besucherzahlen ein großes Desinteresse an diesen Seiten vermuten lassen.
Vor ein paar Tagen habe ich das Aussehen des Blogs nach mehreren Jahren mal überarbeitet. Es war dringend nötig, und ich wollte die Möglichkeiten des neuen WordPress besser nutzen. Die Idee dazu lieferte das Blog meines Freundes Mario Kratzer. Vielleicht signalisiert das neue Gewand ja auch einen neuen Aufbruch.
Zum Schluss möchte ich drei Bloggerinnen danken, die am Anfang oft und auch später immer mal wieder auf meinen Seiten herumgelesen und mein Blog verlinkt haben: Christiane, Claudia und Carola. Vielen Dank, und fröhliches Bloggen!