Weil ich gestern den ganzen Tag unterwegs war, habe ich mich erst heute morgen aufmerksam über die verhehrenden Folgen des Wirbelsturms
Erst einmal dieses unermessliche Leid der Opfer, diese ganze, große Stadt, die jetzt in Schutt und Asche liegt, die vielen tausend Menschen, die sich nur schwimmenderweise aus ihren Häusern retten konnten. Eine Stadt, die meterhoch überflutet ist, und zwar eine Stadt, von der man angenommen hätte, sie sei gut geschützt. Dann der Gedanke, dass diese grauenhafte Katastrophe vielleicht der Vorbote oder das Symptom eines Klimawandels ist, den wir möglicherweise schon kaum noch beeinflussen können. Und wer weiß, wie vielen Städten es in der Zukunft ähnlich ergeht? Wieviele Existenzen werden mit solcher Wucht und Schnelligkeit in der Zukunft zerstört werden?
Schon aber setzte nach dem Entsetzen, oder noch während des Entsetzens, mein politischer Verstand wieder ein. Wenn so etwas in den
Und dann, eine Brücke zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 schlagend, kam dieser unausweichliche Gedanke, der bei mir in beide Richtungen lief. Erstens: Wie werden die USA politisch auf diese Katastrophe reagieren? Können sie jemanden verantwortlich machen und Muskeln zeigen, oder werden sie es einfach als Naturereignis ohne politische Folgen bewerten? Wir wissen doch alle, dass die Supermacht auf Machtlosigkeit mit Macht reagieren muss. Und zweitens: Werden die USa, jetzt, wo es im eigenen Land geschehen ist, endlich das
Gedanken an einem Tag, an dem die furchtbare Katastrophe erst so richtig ankommt. Hoffentlich können noch viele tausend Menschen evakuiert, gerettet und versorgt werden.
Copyright © 2005, Jens Bertrams.
Auch ich finde es unfaßbar, was da im Süden der USA passiert ist. New Orleans, eine Stadt, die jeder oder viele mal im Munde führten, seies wegen seinr typischen Musik, sei es in alten Büchern und Filmen. Diese Stadt soll nun eventuell abgerissen, dem Erdboden gleich gemacht werden müssen. Es wird sie nicht mehr geben! Aber dennoch, trotz des Schocks, fühle ich wie Du, Jens. ich muß an einen Bericht denken, wo es um die HelferInnen nach dem Tsunami ging, denen ein bloßer Regenfall, der klang wie ein Meer, einfach die Zelte und kleinen Häuser wegspülte. Dort gibt es keine Gebäude „für die Ewigkeit“, und deshalb merkt sie sich niemand so sehr. Es ist viel erschreckender, etwas fallen zu sehen, das scheinbar gut geschützt und solide war. Aber vergessen wir nicht, ohne etwas gegeneinander aufrechnen zu wollen, daß sicherlich erheblich mehr Menschen während des letzten Tsunamis umgekommen sind. Das ändert nichts an einer Million Menschen, die ihr Zuhause verloren haben – aber für diese Länder gilt nicht, daß man Ölpreise reguliert oder andere adäquate Mittel fände, um ihnen zu helfen außer Spenden und etlichen beherzten Menschen, von denen auch sehr bald keiner mehr sprechen wird… Aber vergessen wir nicht: die natur macht diese Unterschiede nicht.
Du hast recht. Ich finde es schlimm, in dieser Situation daran denken zu müssen, dass es einen Unterschied zwischen den USA und anderen Ländern gibt. 1 Million Menschen haben ihre Heimat verloren, das ist wirklich mehr als bei den Terroranschlägen am 11. September, viel mehr. Ich glaube nicht, dass die Stadt New Orleans vollkommen abgerissen und nicht mehr aufgebaut werden wird. Aber ich habe Angst vor der Zukunft. Die Natur fängt an, grausam zurückzuschlagen.
Hallo!Ja, irgendwie wird New Orleans wohl wieder aufgebaut werden, aber es wird einfach nicht mehr New Orleans sein. Das ist wie mit einem neuen World Trade Center. Die USA erinnern mich da manchmal an jemanden, der jeden neuen Hund, nachdem der alte gestorben ist, wieder mit dem gleichen Namen benennt. doch das alte ist nicht zurückzuholen, und wenn sie noch so sehr trotzig sind. Mein Mitgefühl gilt jedenfalls den Opfern von Flutkatastrophen in aller Welt.