Kommt ein Burka-Verbot in den Niederlanden? – Ist das die Lösung?

Schon vor einem Jahr hat das niederländische Parlament die Regierung aufgefordert, ein allgemeines Burka-Verbot in der Öffentlichkeit zu erlassen. Die Regierung zögert noch, weil es verfassungsrechtlich nicht einfach umzusetzen sein wird. Und trotz meiner bekannten Haltung gegen religiösen Fundamentalismus frage ich mich: Ist das die Lösung?

Der Antrag stammt von Geerd Wilders. Der versucht gerade, mit einer rechtsradikalen Partei bei den Wahlen am 22. November erneut ins Parlament einzuziehen. Bis vor einigen Jahren war er Abgeordneter der rechtsliberalen VVD. Er dringt jetzt darauf, dass das Parlament die Regierung nach der langen Wartezeit endlich zum Handeln zwingt.

Nun ist es nicht das erste mal, dass man in einem europäischen Land ein Burkaverbot erwägt. Der Ganzkörperschleier, der die Frauen vor den begehrlichen Blicken der Männer schützen und ihren „Schmuck“, also ihre Schönheit und ihren Reiz, verbergen soll, ist schon seit Langem Thema, auch in Deutschland. Wenn Muslimas durch besondere Glaubensfestigkeit auffallen, wie jüngst in Utrecht, dann geht die Debatte sofort los. Dort hatte nämlich eine Lehrerin sich von einem Tag auf den anderen aus religiösen Gründen geweigert, Männern die Hand zu geben. Die Schule hatte sie suspendiert, und beide Parteien zogen daraufhin vor die Gleichbehandlungskommission. Die gab der Lehrerin recht, und Integrationsministerin Rita Verdonk denkt über die auflösung der Kommission nach, frei nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Dabei ist es in einer Demokratie wichtig, das Für und Wider einer solchen Entscheidung abzuwägen.

Die Burka ist für die gläubige Muslima die einzige Möglichkeit, das Haus zu verlassen, ihren Pflichten nachzukommen, einzukaufen, sich mit anderen Frauen zu treffen und so weiter. Ein Burkaverbot soll ja zu weniger Unterdrückung, zu mehr Freiheit für die betroffenen Frauen führen. In der Debatte habe ich allerdings oft den Eindruck, dass es den Antragstellern wie Geerd Wilders vornehmlich darum geht, dass der Anblick einer Burka die niederländische Gesellschaft nicht schädigt. Würde ein solches Verbot nicht nur noch mehr dazu führen, dass Frauen im Haus bleiben, dass sie noch mehr unterdrückt werden, weil sie ohne Burka eben nicht raus dürfen? Würde es nicht dazu führen, dass sie noch mehr in der Kontrolle der Familie stehen, weil die Möglichkeiten, sich draußen zu bewegen genommen wurden? Würde die Familie, die der Frau in diesem Augenblick näher steht als der anonyme, ferne Staat, nicht hier die Oberhand behalten? Vor allem wäre das dann so, wenn ein Burkaverbot als Allheilmittel angesehen würde. Die Politik tut oft so, als wäre ein solches Verbot ein kräftiger Schritt hin zu mehr Emanzipation und Gleichberechtigung. Das glaube ich nicht. Das Burkaverbot macht nur dann sinn, wenn man gleichzeitig durchsetzen kann, dass die Familien die Frauen in die Öffentlichkeit gehen lassen. Und es bedarf der Vermittlung dieser Maßnahme an die Muslimas selbst.

Was wir nämlich bei der Debatte heute oft vergessen ist die Tatsache, dass Muslimas selbst die Burka als religiöses Symbol, als Zeichen ihrer Ehrenhaftigkeit und Keuschheit nutzen. Ein Verbot kränkt diese Frauen in ihrer Ehre. Je mehr kalter Wind der Muslimischen Gemeinschaft entgegenschlägt, desto fester schließt sie ihre Reihen, desto mehr gewinnt der radikale Islamismus, auch bei vormals säkular lebenden Muslimen, an Boden. Das Utrechtsche Beispiel zeigt es, dass eine Lehrerin, die bislang säkular gelebt hat, jetzt plötzlich fundamentalistische Sitten annimmt. Es sollte uns stutzig machen, dass immer mehr Widerstand gegen die „Befreiung der Frau“ aus den Reihen der Frauen selbst kommt.

Nun bin ich wirklich der Letzte, der sich gegen die Befreiung unterdrückter Menschen stellt. Mein Ziel ist es, eine Lösung zu finden, ohne die Frauen zu verprellen, eine Veränderung der Situation zu erreichen. Da die Burka ein religiöses Symbol ist, wie das Kettchen mit dem Kreuz beispielsweise, denke ich, dass man durchaus zulassen sollte, dass man sie trägt, auch in der Öffentlichkeit. Schwierig wird es für mich da, wo sie mit einem angenommenen Arbeitsplatz unvereinbar wird, genauso, wie ein muslimischer Taxifahrer beispielsweise nicht fünfmal am Tag beten wird, wenn es mit seinen Fahrzeiten kollidiert. Eine Frau mit Kundenkontakt kann sich nicht bis auf die Augen das Gesicht verschleiern, und eine Angestellte im öffentlichen Dienst oder bei anderen Dienstleistungsbetrieben kann sich nicht weigern, Kunden, Eltern, Schülern und anderen Personen die Hand zu geben. Wer einen solchen Job haben will, der muss sich an die damit üblicherweise verbundenen Regeln, Sitten und Gebräuche halten. Wenn man das nicht will, sollte man sich auf diesen Job nicht bewerben. Wenn man dann gegenüber dem Kopftuch und der Burka als normalem, religiösen Symbol eine gewisse Toleranz an den Tag legt, könnte das viel mehr helfen. Natürlich sind auch Sprach- und Einbürgerungskurse wichtig, die auch für Frauen verpflichtend sein sollten. Wenn man dann die Strafrechtsbestimmungen auf die neuen Tatbestände wie Ehrenmord hin überprüft und anpasst, sollte man wirklich einen Schritt weitergekommen sein. Man kann muslimische Einwanderer nämlich auch zurück in die Arme ihrer Kultur treiben, sie ausgrenzen und zu einer leichten Beute für Radikale machen. Zwar hat die alte multikulturelle Gesellschaft, wie man sie sich gerade in den Niederlanden vorgestellt hat, versagt, aber eben weil man gleichgültig gegenüber den Einwanderern war. Ein Burkaverbot ohne begleitende Maßnahmen bringt unter den einheimischen Niederländern zwar Wählerstimmen, lässt aber tatsächlich eine Gleichgültigkeit gegenüber den Mechanismen erkennen, die zu Radikalität und Unterdrückung führen.

Copyright 2006, Jens Bertrams.


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Über Jens Bertrams

Jahrgang 1969, Journalist bei www.ohrfunk.de, Fan der Niederlande und der SF-Serie Perry Rhodan.
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13 Antworten zu Kommt ein Burka-Verbot in den Niederlanden? – Ist das die Lösung?

  1. mike sagt:

    Also, man kann das Haar spalten, aber ich würde Geerd Wilders als rechts-national und keineswegs als rechtsextrem einstufen, da besteht durchaus ein Unterschied. Der letzte Satz deiner Nachricht ist auch der Schlüsselsatz, es ist Wahl. Ich schreibe mittlerweile kaum noch politische Themen in meinem Blog, weil tagtäglich so viele neue Säue durchs Dorf getrieben werden, das ist alles nur noch lächerlich, in mir macht sich eine gewisse Verödung breit.
    Aber was anderes, was interessiert dich die Burka, bei aller Diskussion und durchaus auch Aufklärungsbedarf, ich empfinde das als nebensächlich, eben weil die Burka (und Ihre Trägerinnen)nur einen kleinen Teil des Islam ausmachen. Regt sich auch keiner darüber auf, das der katholische (rechtsextreme) Orden Opus Dei von Ferrero unterstützt wird und wurde. Obwohl das wahrscheinlich ein Vergleich von Äpfeln und Birnen ist. Was ich sagen möchte ist etwas anderes, in der Geschichte der Menschheit sind extreme Ansichten, Diktatoren und Religionen immer implodiert und nie explodiert (Römer, Sowjetunion, DDR, tote Religionen etc.). Ich empfehle allen, weniger aufgeregten Aktionismus und mehr den Ball flach halten und insgesamt mehr die kulturellen Bedürfnisse der einzelnen Gruppierungen Rechnung tragen. Hier: Freiheit des Wortes, Dort: Freiheit der Religionsausübung. Hört sich erstmal diametral an, ist es aber nicht.
    Ansonsten aber freue ich mich immer wieder über dein Nachdenken, dein Ansprechen und deinen manchmal heiligen Zorn.

    Groetjes uit Nederland.

  2. @Mike: Was Geerd Wilders angeht, stimme ich dir zu und schließe mich deiner Meinung an.

    Die Frage: „Was interessiert dich die Burka?“ has du hoffentlich nicht ernst gemeint. Ich bin leider nicht der Ansicht, dass es sich nur um einen verschwindend geringen Teil des Islams handelt, aber selbst wenn dem so wäre: Nur weil nicht hunderttausend, sondern nur 10000 Frauen unterdrückt werden, soll es mich nicht interessieren?
    Das kann ich mit meinem heiligen Zorn nicht vereinbaren:-). – Wenn ich mich derzeit nicht über Opus Dei aufrege, dann nur deshalb, weil ich es nicht wusste, und weil einen nicht jeden Tag dieselben Themen berühren.
    Ich kenne mehrere junge Frauen aus islamischen Ländern, die vor ihrer Familie auf der Flucht sind. Wir hatten rund 230 Schüler an unserer Schule, davon waren vielleicht 60 Muslims, und davon fallen mir 3 Mädchen ein, die vor ihrer Familie fliehen. Würde mich das nicht interessieren, wäre ich so gleichgültig, wie die im Kopf versäulten Multikulturalisten:-). –
    Und ja: Es ist Wahl, aber der Kammerbeschluss stammte vom 10.12.05, also weit vor der Wahl. Wilders hat nur noch mal nachgefragt.

  3. Das Nest sagt:

    @mike: Also den Vergleich mit „Freiheit des Wortes“ versus „Freiheit der Religionsausübung“ finde ich wirklich etwas daneben. Freiheit des wortes gilt, wenn’s klappt, für jeden, Freiheit der Religionsausübung nur für die, denen die Religionsausübung nutzt. Die Frauen, die da im Islam, und nicht nur in kleinen Gruppen, unterdrückt werden, genießen ihre Religionsausübung wahrscheinlich nicht gar so sehr wie die Männer. Mag sein, daß viele von ihnen sagen: „Das geht Euch im Westen gar nix an“, aber das liegt nicht unbedingt daran, daß sie es so gut finden, wie es bei ihnen läuft, sondern daran, daß sie ewige ‚BesserwisserInnen nicht mögen und natürlich auch eine bestimte Meinung über uns vermittelt bekommen. Außerdem geben ja wirklich viel zu viele ihren Senf dazu, die echt keine Ahnung haben. aber einfach zu sagen, das ist doch das gleiche wie mit der Freiheit des Wortes, finde ich ignorant. Tut mir Leid.

  4. @Mike: Das Nest hat mich drauf gebracht, dass ich noch was vergessen hatte: Ich finde nicht, dass Freiheit des Wortes und der Religionsausübung grundsätzlich unvereinbar sind. Wenn diejenigen, die die Religionsausübung durchführen und sich zurecht auf ihre Freiheit berufen, nicht versuchen, andersdenkende und -gläubige Menschen umzubringen, dann geht das durchaus. Im Christentum gibt es durchaus immer mal wieder ökumenische Versammlungen, wo zumindest jeder seine und jede ihre Meinung sagen kann. Übrigens sogar, obwohl der Apostel Paulus sagt, dass Frauen in religiösen Angelegenheiten zu schweigen haben.

  5. Liebe Wa(h)renhaus-Besucher,
    meines Erachtens hat Jens das Problem in seinem Eröffnungsbeitrag schon recht gut auf den Punkt gebracht. Seine wägende Position erinnert mich an eine Veranstaltung in Lübeck beim Verbandstag der Humanistischen Union (HU) im Jahr 2004. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Jürgen Kühling hatte dort seine Position zum „Kopftuch-Verbot“ dargelegt.
    Mit einem solchen Verbot würde man nach Jürgens Ansicht die oberflächlichen Erscheinungsformen einer religiös geprägten Unterdrückung von Frauen bekämpfen und dabei gleichzeitig die Meinungs- und Religionsfreiheit gefährden.
    Ein Kernsatz war: „Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen.“ Frauenrechtlerinnen, die meinen, sie träten mit einem Kopftuch-Verbot für ihre unterdrückten Geschlechtsgenossinnen ein, negieren dabei die kulturellen Hintergründe der islamischen Traditionen. Zugleich unterdrücken sie ihrerseits die Meinungs- und Religionsfreiheit dieser Frauen. Sie aber sind sehr oft abhängig von ihren Männern, wie Jens es schon richtig beschrieben hat. Zu deren Druck kommt dann noch weiterer Druck in Form des staatlichen Verbots hinzu
    Ansatzpunkt müssen also die Männer sein. Die betrifft ein Kopftuch- oder Burka-Verbot aber nur sehr indirekt. Es müssen also andere Überlegungen her!
    der Marburger Philosoph und Religionskritiker Dr. Dr. Joachim Kahl wünscht sich eine „Aufklärung innerhalb des Islam“, die aber von innen heraus kommen müsse. Im Gegensatz zum christlich geprägten Europa habe es in den islamischen Ländern bisher leider noch keine Aufklärung gegeben.
    Was aber können wir tun, um sie zu befördern?
    Wahrscheinlich müssen wir auf die weltlichen Muslime zugehen und sie bestärken, innerhalb ihrer „Religionsbrüder“ für solche fortschrittlichen Gedanken zu werben. Und wir sollten Frauen unterstützen, die – wie eine Grüne Politikerin türkischer Herkunft – für das Ablegen der Kopftücher und schleier werben. Dafür hat sie üblerweise Mord-Drohungen erhalten.
    Diese Reaktion ängstigt mich.
    Woher aber kommt so etwas?
    Meines Erachtens ist das ein Ausdruck tiefster Verunsicherung und Angst. Wer mit dem Rücken an der Wand steht, der schlägt dann mitunter wild um sich.
    Ein Burka- oder Kopftuch-Verbot würde diese Ängste nur noch verstärken. Deswegen rate ich zu mehr Gelassenheit.
    Ich trete zwar auch immer engagiert für die „negative Religionsfreiheit“ ein, die jeden vor religiöser Belästigung schützen soll, aber ich empfinde Frauen in Schleier und Burka nicht als Bedrohung oder Belästigung.
    Neulich bin ich beim Rosenpark in Begleitung einer Bekannten einem Mann mit drei tief verschleierten jungen Frauen begegnet. Das wirkte auf uns beide zwar sehr befremdlich. Aber es machte diese Menschen für uns eher interessant.
    Meine Begleiterin meinte auch, die Augen – allein sie waren durch die Seh-schlitze noch zu erkennen – hätten sie sehr ausdrucksstark angestrahlt.
    Nun will ich nicht gerade behaupten, tief verschleierte Frauen seien für manchen Mann noch interessanter als freizügig entkleidete, aber ich glaube nicht, dass die Burka den Zweck wirklich erfüllt, der ihr immer zugeschrieben wird. In Wahrheit halte ich sie für eine Art „Beruhigungspille“ für eifersüchtige Männer.
    Was die verschleierten Frauen in Abwesenheit ihrer männlichen Beherrscher treiben, erfährt ohnehin niemand, der es nicht wissen darf. Lasst ihnen also den Schleier, damit sie alles verschleiern können, was sie vor den begehrlichen Blicken irgendwelcher Männer verbergen möchten!
    fjh

  6. @FJH: Deine Position geht tatsächlich über das hinaus, was ich habe sagen wollen. Ich bin gegen ein konsequentes Burka-Verbot, das ist richtig, aufgrund der von uns beiden beschriebenen Konsequenzen. Aber mehr Gelassenheit im Umgang mit diesen Themen ist es nicht, die ich da anmahne, und schon gar nicht den Schutz der Religionsfreiheit der Frauen, die – das wird ja impliziert – sich mit dieser Unterdrückung, die hinter der Ganzkörperverschleierung steckt, identifizieren und einverstanden erklären.

    Ich glaube nur, dass Dr. Dr. Kahl recht hat, wenn er eine Aufklärung des Islam von innen heraus wünscht. Darin stimmt er mit Ayaan Hirsi Ali überein, die mich dem Thema erheblich näher gebracht hat. Das bedeutet aber nicht, dass der Westen sich hinsetzen und zugucken sollte, und es ist schwer, an die Männer heranzukommen. Ich plädiere sehr wohl für Druck: Druck auf die Männer, was Straftatbestände wie Ehrenmord und ähnliches angeht, Druck auf die Männer, weil man für Frauen Sprachkurse verpflichtend einführt. Druck auch, weil man die Zustände öffentlich macht, Ehrenmord und häusliche Gewalt aus religiösen Gründen endlich mal in die Statistik aufnimmt. Ich begrüße ausdrücklich den Film Submission, der von Ayaan Hirsi Ali und Theo van Gogh gemacht wurde, als Aufklärung des Westens. Und deshalb habe ich ihn auch im Ohrfunk gesendet. Druck ist notwendig, und zwar unbedingt. Die weltlichen Muslime, von denen du sprichst, verlieren in der muslimischen Gemeinschaft immer mehr an Boden, weil die Radikalen immer mehr an Boden gewinnen. Übrigens wird das immer auf die Tatsache geschoben, dass der Westen die muslimischen Staaten ausbeute und in Armut verharren lasse. Dummerweise sind die meisten Selbstmögder und Terroristen angehörige der gebildeten Schicht. Aber das nur am Rande. – Nein, der Druck ist durchaus notwendig, und negative Religionsfreiheit ist ein wichtiges Gut. Ich denke eben nur, dass es mit einem Burka-Verbot nicht getan ist. Andere Maßnahmen sind da viel wichtiger!

  7. Beat Locher sagt:

    Ich bin ganz klar für ein Verbot.

    Wenn jemand seinen fanatischen Glauben ausleben will, kann er das gerne in Saudi-Arabien tun.

    Wieso sollten wir den fanatischen Muslimen immer mehr entgegenkommen?

    Ich weiss nicht ob du deine Kinder zu Aisha Azmi (die Frau aus England) schicken willst?

    Wir sind zum Glück ein freies Land. Du darfst die Islamisierung Europa ohne Folgen gutheissen.

  8. Das Nest sagt:

    Hallo Jens! Ich finde, ganz außer Acht lassen darf man aber tatsächlich nicht, daß so viele Muslime mit den Traditionalisten und radikalen Kräften sympathisieren, weil die westlichen Ländern mit ärmeren Islamischen Ländern wie mit allen Entwicklungsländern oft ausbeuterisch und wirtschaftlich ungerecht umgehen. Unterstützt wird dies Verhalten natürlich dann durch Propaganda der entsprechenden Länder: Fernsehsendungen über den Westen, systematische Verarmung, während ein paarsehr reiche Leute fast das ganze Geld besitzen – aber eine gewisse westliche, vor allem amerikanische Arroganz läßt sich doch nicht leugnen. Und wir widersprechen ihr nicht genug, finde ich. Und Frauenhandel und so weiter, der in europäischen Ländern betrieben und geduldet wird, auch in ganz großem Stil, läßt unser Blatt da auch nicht so gut aussehen. Aber das nur am Rande. Ist ein anderes Thema. Ich will damit nur sagen, daß man darauf hören sollte, was für Veränderungen islamische Frauen tatsächlich wünschen, anstatt zu denken, unsere Lebensweise sei die gleichberechtigtste überhaupt, die jede Frau annehmen müsse, wenn sie frei sein will. Die Wahl muß sie haben, und darum sind Sprachkurs und so weiter so immanent wichtig. Klar sind die Terroristen oft gebildete Leute, aber sie fänden weniger anhängerInnen im „gemeinen Volk“, wenn wir uns interessierter zeigen würden. Aber im Grund ist das hier ja alles schon gesagt worden. also tschüs.

  9. @beat: Niemand heißt die Islamisierung Europas gut, niemand in diesem Blog. – Es geht um die Frage, ob das Burkaverbot das Entscheidende ist, und da sage ich: Nein. Wenn wir *nur* die Burka verbieten, haben wir nichts gewonnen. Es geht darum, die Verhältnisse zu ändern, die Strukturen aufzubrechen. Ein Burkaverbot ist nur ein äußerliches Zeichen, und das reicht nicht aus.

  10. Das Nest sagt:

    Hallo! Jetzt solltet ihr aber allmählich mal ein wenig aufpassen, auf welches gleis ihr geratet, finde ich mal ganz autoritär. Mit Schlagworten wie „die islamisierung Europas“ sollte man nicht so herumwerfen. Das ist doch arg populistisch.

  11. @Das nest: Gut: Die „Islamisierung Europas“ als gesteuerte, zielgerichtete Unterwanderung durch unendlich viele Muslime, den gibt es nicht und wird es auch so nicht geben. Die „Islamisierung Europas“ als Möglichkeit einer geschichtlichen Entwicklung, die zur Veränderung der vorherrschenden Religion führt, ist meiner Ansicht nach gegeben, wie es auch eine Christianisierung Europas gegeben hat. Das denke ich, wollte ich so verstanden wissen. Eine akkute Bedrohung gibt es nicht.

    Und noch etwas: Du hast natürlich recht, was die amerikanische und westliche Arroganz angeht. Es kann nicht darum gehen, muslimischen Frauen unsere Lebensweise aufzuzwingen, aber es muss darum gehen, sie ihnen angstfrei zu ermöglichen. Und es gibt immerhin einige, die dies als Befreiung erleben.

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  13. Asmodee sagt:

    Hallo!

    Da ich aus den Niederlanden komme, kann ich verstehen, was das Verbot beinhaltet. In den Niederlanden gilt das man sich Auszuweisen hat, die Frauen sind so verschleiert, das man sehr oft auch gar nicht die Augen sehen kann. Wenn man bittet den Schleier zu lüften, damit man sehen kann, ob es sich um die Person handelt, die auf dem Ausweis steht, wird es nicht nachgekommen. Aufgrund religiöser Gründe. Der Rest von den Niederländern muss sich ja auch ausweisen können und dazu gehört, das man erkennen muss, wer auf dem Ausweis steht. Wir alle müssen das machen, warum sollte man hier wieder einmal eine Ausnahme machen? Gleiches Recht für alle, und nicht wieder eine Sonderausnahme. Ausserdem fahren auch einige Frauen total verschleiert Auto. Was man hinter einem Stückchen Stoff vor seinen Augen sieht, das kann ich nicht beurteilen. Aber Sichtprobleme kann ich mir vorstellen. Somit eine Gefahr auf der Strasse.

    Mit freundlichen Grüssen

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