Ich tue es viel zu selten, aber gesternabend habe ich mich mal wieder mit einem alten Freund getroffen. Und dabei konnten wir schön über unsere gemeinsame
Uli Hofstetter ist wirklich ein alter Freund von mir. Wir lernten uns vor 21 Jahren hier in Marburg in der Schule kennen. Uns verband damals eine sehr innige und tiefgehende Freundschaft. Sie wurde durch persönliche Schwierigkeiten und, wie er auf seiner Homepage schreibt, als die Frauen in unser Leben traten, auseinandergerissen. Dreimal haben wir sie zu kitten versucht, und nach 17 Jahren ist es uns letztes Jahr gelungen. Das an sich ist schon eine unglaubliche und sehr dramatische Geschichte. Auf seiner Homepage hat Uli einen Artikel über mich geschrieben, zu einem Zeitpunkt, als unser Kontakt noch abgebrochen war. Seit wir uns wieder gut verstehen, hat sich für uns ein alter gemeinsamer Traum erfüllt, wir machen eine gemeinsame Radiosendung hier im
Nun bringt es das Radioleben auch mit sich, dass wir hin und wieder zu Redaktionssitzungen antanzen müssen, und gestern war ds besonders wichtig, weil Uli seine eigene Sendung angefangen hatte, die gestern endgültig beschlossen werden musste. Ein freies Radio ist schon was feines, aber manchmal ist es auch sehr anstrengend für Leute, die Sozialismus ehren, aber Realismus leben. Unser Sender hier ist sehr sozialistisch geprägt. Aber gut. Jedenfalls haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, nach so etwas schwierigen und langen Sitzungen noch gemeinsam was trinken zu gehen und uns zu unterhalten. Gestern war noch mal ein richtig schöner und warmer Tag, genau wie heute. Und dann haben wir uns wie stets bei unserem Stammgriechen niedergelassen und über unsere Sendung debattiert. Das war sehr schön und verbindend, denn wir beide gehen an die Sendung sehr unterschiedlich ran. Ich bin eher der Mensch, der momentane Stimmungen aufgreift und umsetzt, Uli ist der Perfektionist, der vieles vorbereitet, dabei aber so flexibel wie gerade eben möglich ist und sein will. Eigentlich passt das gut zusammen, aber diese unterschiedlichen Moderationsstile müssen zusammenfinden, und darüber muss man sich unterhalten. Und das haben wir gestern getan. Ich finde es ungemein klasse, dass wir uns hinsetzen und uns sogar gegenseitig kritisieren können, ohne dass es da böses Blut gibt. Das erlebe ich selten, und es hat großen spaß gemacht, für die Zukunft unserer gemeinsamen Sendung zu planen. Es ist toll, wenn man die Gelegenheit hat, eine Radiosendung selbstständig auszugestalten und zu formen, und wenn man das mit einem guten Freund tun kann, ist das doppelt klasse.
So, das war jetzt nichts weltbewegendes, aber ich wollte es einfach mal schreiben, weil es so sehr spaß macht, dass wir uns so gut ergänzen und damit eine tolle Sendung hinkriegen.
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