14 Jahre sind eine lange Zeit. Am 10.03.2009 haben wir nach 14 Jahren unseren Hund verloren.
Man glaubt gar nicht, wie sehr man sich an ein so kleines Fellwesen gewöhnen kann, wenn es täglich um einen ist. Unsere Holly, die meine Frau Bianca sich 1995 als Führhund zugelegt hatte, hat die letzten Jahre als Familienhund bei uns gelebt und ihr Leben hoffentlich bis zum Schluss genossen. Seit 2007, da war sie 14, merkte man, wie alt sie langsam wurde. Sicher: Sie war immer noch genau da zu finden, wo es was zu fressen gab, aber ihre Augen und Ohren ließen nach, und hätte sie das nicht durch ihre Nase ausgeglichen, hätte sie vielleicht gar nicht so lange noch fröhlich mit uns gelebt. Was haben wir mit ihr nicht alles mitgemacht: Einmal hatte sie sich vergiftet und nur knapp überlebt, einmal hatte sie sich die Katzenseuche eingefangen, wir haben viel schönes und lustiges mit ihr erleben dürfen, noch eine Woche vor ihrem Tod hat sie einem Freund von uns ein Stück Pizza geklaut, das dieser unvorsichtigerweise auf einem kleinen Teller auf dem Schoß hatte. Aber sie lief nur noch langsam, hatte Gelenkschmerzen und seit Januar Medikamente bekommen. Als sie am Morgen des 10. März ein paar STufen unserer Treppe hinunterfiel und danach nicht mehr aufstehen wollte, obwohl sie ansonsten noch recht munter wirkte, wollten wir sie nicht länger leiden lassen.
Viele mögen sagen: Ist ja nur ein Hund, passiert halt. Wir vermissen sie aber immer noch, unsere alte Hundedame. Allerdings gibt es auch eine Erleichterung in uns. Wir haben die letzten Jahre nie mehr zusammen wegfahren können, weil wir niemanden mehr fanden, der sich mal für ein oder zwei Tage um einen alten Hund kümmern wollte. Wir hatten auch nachts immer ein Ohr offen um mitzubekommen, ob mit unserer felligen Begleiterin auch wirklich alles in Ordnung war. Es war eine große Verantwortung, aber wir haben sie gut gemeistert. Schade nur, dass uns im Alltag einfach ständig einer fehlt…
Copyright © 2009, Jens Bertrams