Die Bundestagswahl steht an. Früher war das für mich ein Grund, tagelang kaum zu schlafen, alles aufzusaugen, was es zu dem spannenden Thema gab. Ich erinnere mich noch daran, wie ich 1998 so sehr auf einen Wechsel hoffte, und wie diese Hoffnung dann nachher so bitter enttäuscht wurde.
Diesmal hab ich mich vom Wahlkampf fern gehalten. Stattdessen waren wir mal wieder in den Niederlanden und haben dort 3 Wochen Urlaub gemacht. Während es bei unserem letzten Besuch ständig regnete, hatten wir dieses mal herrlichsten Sonnenschein. Wir haben dort auch unseren fünften Hochzeitstag gefeiert.
Aber jetzt kommt schon ein wenig stress auf: Mein Chef kam mit der Idee, beim Ohrfunk eine Wahlsendung zu veranstalten, am Wahlabend selbst. Ich hab das mal mit einer Hessenwahl gemacht, damals in den Zeiten des Aufbruchs. Aber es hat nicht gut funktioniert, einer alleine kann das nicht machen. Jetzt werden mein Chef und ich es zusammen machen, und wir sammeln kräftig Ideen und Beiträge für die Zeit, in der wir nicht live vom Deutschlandradio übernehmen. Ein Interview mit dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung ist schon im Kasten, live wird mein Freund Franz-Josef Hanke in die Sendung kommen. Vielleicht geht es auch um die Barrierefreiheit der Wahl, vielleicht haben wir ein wenig Kabarett, und natürlich wird die Wahl von uns analysiert.
Und neben all dem mache ich ja auch noch die normale Arbeit, zum Beispiel die Zeitzone. Und gestern hat mein Rechner gesponnen: Bei einem Avast-Update installierte er aus Versehen Google Chrome, und als ich es deinstallierte, konnte ich FTP nicht mehr über den Windows-Explorer nutzen, weil Registry-Einträge verändert worden waren. Da half am Ende nur eine Systemwiederherstellung, als ich einmal wusste, wo das Problem lag. Damit habe ich einige Stunden verbracht, zumal mein Rechner, mit dem ich auch sende, schon 11 Jahre alt ist. Eine echte Umrüstung würde halt lange dauern und Geld kosten, und ich kann nicht so lange beim Radio ausfallen.
Heute Nachmittag kommt Peer Steinbrück nach Marburg. Es ist der einzige Wahlkampftermin, den ich wahrnehmen werde. Ich glaube nicht, dass er meine Entscheidung noch beeinflussen wird, aber ich will ihn mir wenigstens mal ansehen.
So, und jetzt, nach diesem ungeordneten Eintrag, zurück an die Arbeit!